Eine goldene Regel bei der Baufinanzierung lautet, so viel Eigenkapital wie möglich einzubringen. Mit den eigenen Ersparnissen reduzieren Baufamilien ihren Kreditbedarf und damit auch die monatliche Belastung. Zudem wird ein höherer Eigenkapitalanteil von der Bank mit günstigeren Zinsen belohnt. Empfehlenswert sind 20 bis 30 Prozent des Kaufpreises. Für viele junge Baufamilien ist es jedoch schwer, diese Summe ohne die Unterstützung der Eltern aufzubringen. Wer seinen Kindern bei der Finanzierung des Traumhauses helfen möchte und kann, hat verschiedene Möglichkeiten.
Tipp 1: Geld schenken oder leihen
Die einfachste und auch häufigste Art der Unterstützung sind Geldgeschenke, mit denen sich das Eigenkapital aufstocken lässt. Bis zu 400.000 Euro Schenkung an die Kinder sind steuerfrei möglich. Der Freibetrag darf alle 10 Jahre aufs Neue ausgeschöpft werden. Alternativ können die Eltern die Geldsumme auch als verzinstes oder zinsloses Darlehen zur Verfügung stellen. Es ist ratsam, die Zahlungsmodalitäten schriftlich festzuhalten. In der Regel verlangen auch Banken bei Familienkrediten einen Kreditvertrag. Gut zu wissen: Der Familienkredit wird als Kreditschuld angesehen, was den Zinssatz bei der Bank verschlechtern kann – selbst, wenn es sich um ein zinsloses Darlehen handelt.
Tipp 2: Das Grundstück beisteuern
Es muss nicht immer Bares sein. Vielleicht hat die ältere Genration ein Grundstück, das sie den Kindern überlassen kann? Gerade im ländlichen Bereich sind Grundstücke oft sehr großzügig geschnitten und bieten ausreichend Platz für ein zweites Haus. Oder die Eltern kaufen ihren Kindern den passenden Baugrund. Wie bei der Schenkung gilt ein Freibetrag von 400.000 Euro alle 10 Jahre.
Tipp 3: Die eigene Immobilie als Sicherheit hinterlegen
Eltern, die selbst im Eigenheim leben, können mit ihrer Immobilie für den Kredit der Kinder bürgen. Heißt: Sie hinterlegen das Haus als Sicherheit bei der Bank. Diese rechnet die Immobilie dann auf das Eigenkapital an, was sich durch bessere Konditionen bei der Kreditvergabe bemerkbar macht. Die Eltern selbst werden nicht zum Kreditnehmer. Der Nachteil: Kommt es zur Zwangsversteigerung, weil die Kreditraten nicht mehr gezahlt werden, dann darf sich die Bank – sofern der erzielte Verkaufspreis nicht reicht – den ausstehenden Kreditbetrag von den Eltern holen. Im schlimmsten Fall muss deren Immobilie verkauft werden.
Tipp 4: Das Elternhaus beleihen
Sollte den Eltern das Risiko einer Bürgschaft zu hoch sein, haben sie die Option, eine Grundschuld auf die eigene Immobilie im Grundbuch eintragen zu lassen. Das bedeutet, sie nehmen einen Kredit auf und beleihen damit ihr Haus. Das Geld geben sie anschließend als Schenkung oder als privates Darlehen an die Kinder weiter. Achtung: Unter Umständen fallen zusätzliche Kosten für Notar und Grundbucheintrag an. Für die Rückzahlung des Kredits sind die Eltern als Kreditnehmer verantwortlich. Sie können die monatlichen Raten auch den Kindern in Rechnung stellen. Am besten halten die Parteien alle Vereinbarungen und Pflichten in einem rechtsgültigen Vertrag fest.
Tipp 5: Mietkauf
Eine weitere Möglichkeit ist, dass die Eltern die Immobilie erwerben und an ihre Kinder vermieten. Die junge Generation kauft den Eltern das Haus dann durch die Raten ab. Diese Lösung bietet sich vor allem dann an, wenn die Kinder aufgrund ihrer finanziellen Situation keinen eigenen Baukredit erhalten. Es gibt jedoch zwei Aspekte, die bei dieser Variante berücksichtigt werden müssen: Das ist zum einen das Alter der Eltern, denn Personen über 65 Jahre bekommen häufig einen schlechteren Zinssatz bei der Bank. Zum anderen gehen im Todesfall während der Kreditlaufzeit die Schulden ins Erbe über. Können die Kinder den Kredit nicht stemmen, dann droht die Zwangsversteigerung des Hauses.
Tipp 6: Eigenleistungen beim Bau
Wer handwerklich begabt ist, der kann seine Kinder durch Eigenleistungen am Bau unterstützen und so die Baukosten senken. Bis zu einem bestimmten Grad wird die sogenannte Muskelhypothek als Eigenkapital anerkannt. Als realistisch gilt ein Betrag zwischen 5 und 10 Prozent. Es gibt viele Arbeiten, die auch Hobbyhandwerkern gelingen. Dazu zählen Maler- und Tapezierarbeiten sowie das Verlegen von Bodenbelägen. Die erbrachten Leistungen muss die Baufamilie bei der Bank nachweisen. Es wird nur der gesparte Stundenlohn angerechnet.
Die beste Finanzierung finden mit Town & Country Haus
Egal, für welche Variante sich die Familie entscheidet, sie sollte auf jeden Fall mehrere Angebote einholen und die Konditionen verschiedener Banken vergleichen. Wer mit Town & Country Haus baut, kann diese zeitintensive Aufgabe gern auf die Profis des bankenunabhängigen Finanzierungsservice übertragen. Die Berater finden nicht nur das beste Angebot, sondern kümmern sich auch um die Abwicklung der Finanzierung.